Santander 2013/2014

Gestern war ich wieder surfen. Momentan bin ich am Überlegen, mir ein neues Board zu kaufen, da ich jetzt langsam stehen kann und ein bisschen vorankommen möchte! Das perfekte Board zu suchen, wird sicher viel Zeit und viel Geld kosten, aber dafür bin ich ja hier! :) Da ich fast acht Stunden unterwegs war, war ich abends so müde, sodass ich nicht mehr losgezogen bin. Dafür habe ich mich wieder mit dem Thema Stundenplan auseinandergesetzt. Eigentlich geht die Uni am Mittwoch los, aber anscheinend fangen einige Kurse erst nächste Woche Montag an... man weiß aber nicht welche!
Heute haben wir einen Tagesausflug zu den Picos de Europa gemacht, welches ein Gebirge etwa 200 km entfernt von Santander ist. Die Fahrt dahin war schrecklich, fast allen war total übel und mein Mitbewohner hat sich fast übergeben :D. Das Gebirge ist wirklich schön und das ist gerade das, was ich bisher soo gerne an Nordspanien mag. Man ist sofort am Meer, aber auch quasi sofort in den Bergen. Danach waren wir noch in einigen Dörfern. Die Leute haben sich alle total gefreut und sprechen einen einfach an oder ziehen einen zu sich, um Fotos zu machen :D. Es ist wirklich schön hier, was ich allerdings ein bisschen schade finde, ist, dass sich die ganzen Nationen zusammentun. Bisher gibt es eine Italienergrupper, eine Mexikanergruppe, die Amis haben sich zusammengetan und bei den Deutschen gibt es 10 Gruppen, da es einfach viel zu viele Deutsche sind.
Ich habe heute einen Ami kennengelernt, der noch nie aus den USA rausgekommen ist. Er dachte, in Europa wäre megakaltes Wetter und alle Leute tragen Hemd und lange Hosen, sodass er sich keine einzige kurze Hose und nur Poloshirts und Hemden mitgenommen hat.... ein bisschen weltfremd ist es schon! :D

Etwa ein Drittel der ERASMUS Leute. Insgesamt sind es etwa 500 ERASMUS-Studenten.

In einem der Dörfer. Dieses Dorf heißt Comillas und ist das bekannteste Dorf in der Umgebung Santanders.

Vor irgendeiner Burg in Comillas.

Das sind die Picos de Europa :).

Langsam wird alles, was hier geschieht zum Alltag, sodass ich gar nicht mehr so viel Neues zu berichten habe. Ich war die letzten Tage und auch heute viel in Somo surfen und stehe jetzt auch schon richtig oft auf dem Brett. Außerdem war ich oft am Sardinero, welches der Stadtstrand quasi direkt vor meiner Haustür ist. Am Donnerstag wollte ich ein Fahrrad kaufen, allerdings ist es an der Unpünktlichkeit des Menschen gescheitert. Ausgemacht war 18 Uhr und ich habe bis 18.30 Uhr gewartet. Als ich nach Hause kam, las ich in meinen E-Mails, dass der Mensch von 18.30 Uhr bis 19 Uhr gewartet hat. Ich kann nicht verstehen, wie alle Leute hier dermaßen unpünktlich sein können, alles dennoch klappt. Wahrscheinlich ist es eine ungeschriebene Regel, immer eine halbe Stunde später zu kommen. Am Abend war es wieder das gleiche. Wir trafen uns um 23 Uhr in der Stadt, um uns gemeinsam eine Bar zu suchen. Die einzigen, die pünktlich waren, waren die beiden Franzosen und ich. Wir haben insgesamt fast eine Stunde gewartet, bis die Leute nach und nach eingetrudelt sind. In Spanien muss man eben viel warten, aber die Leute haben wie gesagt die Ruhe in sich.
Am Freitag begann der "offizielle" Teil. Wir wurden begrüßt und in kleine Gruppen mit Mentor eingeteilt. Irgendwie hat es die Uni total verbockt, da jeweils alle Leute aus der gleichen Nation in eine Gruppe gesteckt wurden. Wir wurden durch den Campus geführt und anschließend haben wir total touri-mäßig in 3 großen Reisebussen eine Sightseeing Tour durch Santander gemacht.
Am Abend habe ich mit einem Deutschen und vier Mexikanern gekocht und danach gab es eine große ERASMUS-Party in der Stadt. Am Montag und am Dienstag geht die "O-Woche" weiter. Es ist wirklich schrecklich, wie viele Deutsche in Santander studieren...

Das ist der Stadtstrand von Santander. Insgesamt hat Santander 9 Strände

Schön, dass ihr so fleißig lest!! :) Da ich noch gar keine Bilder von der Wohnung reingestellt habe, gibt es heute einige zu sehen. Ich wohne ja in einer WG, die für drei Leute gedacht ist. Momentan wohnen nur Martin (der Mexikaner) und ich hier, da ich vermute, dass viele Leute weniger als wir zahlen wollen. In Santander kann man locker eine Wohnung finden, die nur 180 Euro kostet (wir zahlen so 260 bis 265 Euro, was ja auch total in Ordnung ist, aber haben superkleine Zimmer im Gegensatz zu den anderen). Wir haben zu dritt bzw. zu zweit momentan vier Zimmer, eines davon ist ein Wohnzimmer, eine Küche und ein Bad. Mein Zimmer ist das größte Zimmer, auch wenn es ziemlich klein ist (seht ihr auf den Bildern). Da es mich echt geärgert hat, dass ich viel mehr zahle als die anderen, war ich heute in einem Immobilienunternehmen, um mich nach verschiedenen Häusern und Wohnungen in verschiedenen Gegenden Santanders zu erkunden. Die Frau hat mich auch ein bisschen komisch angeguckt, da ich glaube ich nicht der typische "Kunde" war. Total gebrochenes spanisch, keine Ahnung von der Gegend... :D

Eigentlich hatte ich vor heute surfen zu gehen, aber das kalte Wetter hat mich davon abgehalten. Außerdem ist es auch sehr anstrengend, das Brett insgesamt gut 3 km zu tragen und wer mich kennt weiß ja, dass ich ungerne für öffentliche Verkehrsmittel bezahle.
Dafür habe ich mich mal um meinen Stundenplan gekümmert. In Spanien ist es oft so, dass die jüngeren Semester eher morgens Uni haben und die älteren eher abends. Da meine Fächer fast alle aus dem gleichen Semester sind und ich Fächer aus vier verschiedenen Studiengängen belegen werde, kollidieren diese. Für ein Fach muss ich knapp 30 Kilometer in ein Dorf fahren, da muss ich nochmal schauen, wie ich das handhaben werde. Die Voranerkennung läuft auch noch gar nicht, der Krüger will mir EWF nicht voranerkennen, obwohl ich ihm den ganzen Lehrinhalt auf deutsch übersetzt habe. Jetzt werde ich das Fach einfach machen und darauf hoffen, dass es dann am Ende klappt. Zu den meisten anderen Fächern gibt es teilweise gar keine Kursbeschreibung. Ich werde also wahrscheinlich noch bis nächste Woche, wenn die Uni beginnt warten müssen und die Professoren persönlich darauf ansprechen.

Mein Mitbewohner ist wirklich goldig. Er hat bisher nur zu Hause gewohnt, hat glaube ich noch nie gekocht und Wäsche gewaschen. Er hat unseren einzigen kleinen Topf anbrennen lassen, sodass die Wohnung gefühlt 2 Jahre gestunken hat (hatte nicht dran gedacht zu lüften). Das mit dem Toilettendeckel klappt auch noch nicht ganz, aber das bringe ich ihm noch bei. Trotzdem ist er total nett und freut sich immer total, wenn man ihm hallo und tschüss sagt.

Gestern war ich mit den Franzosen unterwegs. Die sind wirklich nett und es ist auch sehr angenehm, keinen einzigen Deutschen um sich rum zu haben, da man in Santander auf der Straße auch recht viele Deutsche trifft. Da ich fast jeden Tag fleißig Vokabeln lerne, fällt es mir gar nicht mehr so schwer, mich zu unterhalten. Der Akzent ist wahrscheinlich nur miserabel, da man als Deutscher ja nicht gerade charmant klingt, wenn man eine andere Sprache spricht. Ich habe von den Franzosen erfahren, dass sie die Deutschen "Bosch" und die Engländer "Roast Beef" nennen. Woher die Bezeichnung für die Deutschen kommt, verstehe ich auch nicht. Dafür habe ich den Franzosen erzählt, dass wir sie schwul finden, immer Baguette essen, diese Baguettemütze auf dem Kopf haben, total komisch reden und kein englisch können :).

Mein Surfbrett :))
Unser kleines Bad
Die etwas unordentliche Küche (hinten rechts gehts noch weiter)
Zimmer 2
Zimmer 3
Wohnzimmer
Mein Zimmer